Was wird gemacht?
Um die Ziele unseres Modellprojektes zu erreichen, haben wir eine multimodale Teilhabestrategie entwickelt. Diese Strategie umfasst vier Module: Screening und postalische Information, telefonischer Erstkontakt, individuelles Erstgespräch und Fallmanagement.
Screening und postalische Information: Wir nutzen einen standardisierten Risikoindex, der verschiedene Merkmale, die in den individuellen Konten beim Rentenversicherungsträger gespeichert sind (z. B. Alter sowie Bezugsdauer von Krankengeld und Arbeitslosengeld), gewichtet zusammenführt. Personen mit erhöhten Risikoindexwerten und vorjährigem Krankengeldbezug werden durch die Deutsche Rentenversicherung Nord einmalig in mehreren Wellen persönlich angeschrieben.
Telefonischer Erstkontakt: Die angeschriebenen Personen rufen den Fallmanager über die im Anschreiben angegebenen Kontaktdaten an und werden in einem zehn- bis fünfzehnminütigem Telefongespräch einmalig über Ziele und Durchführung der Fallmanagementintervention informiert. Es wird ein persönliches Erstgespräch mit dem Fallmanager vereinbart.
Erstgespräch: Die Person trifft sich mit dem Fallmanager einmalig an einem vereinbarten Ort für ein einstündiges Erstgespräch. Im Erstgespräch können sich beide kennenlernen und die ersten gemeinsamen Ziele des Fallmanagements werden besprochen.
Fallmanagement: Das Fallmanagement ist eine teilnehmerzentrierte Einzelfallintervention und wird durch die Brücke Schleswig-Holstein gGmbH und das Berufsförderungswerk Stralsund GmbH durchgeführt. Für das Fallmanagement sind bis zu 50 Stunden innerhalb eines Jahres vorgesehen. Das Fallmanagement strukturiert sich in eine Einstiegsphase von bis zu drei Terminen, eine individuell ausgestaltete begleitende Phase sowie ein bilanzierendes Abschlussgespräch. In regelmäßigen Abständen werden Gespräche zur Zwischenbilanzierung durchgeführt, in denen Bedarf und Ziele geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Unsere Fallmanagementintervention beinhaltet u. a. Beratungen zu Gesundheits- und Sozialleistungen, Unterstützung bei der Beantragung weiterführender Leistungen, Akquise potentieller neuer Arbeitgeber oder Praktikumsplätze, Coaching zur Neuorientierung und Bewerbung sowie pädagogische und psychologische Interventionen.